Wir haben uns bei 49heroes entschieden, ab sofort den Weg der Klimaneutralität zu gehen und unsere Arbeitsprozesse schrittweise zu überprüfen, umzustellen, anzupassen und zu optimieren. Über unseren Blog informieren wir über diesen Prozess und können hoffentlich interessante Anregungen geben.
Hintergrund - Bedeutung der IT-Branche für die Klimaneutralität
Das erste Thema, mit dem wir uns beschäftigt haben, war unsere Kundenkommunikation.
Bei 49heroes läuft diese komplett über Mail, Telefon und in Ausnahmefällen über Videokonferenzen. Außerdem verschicken wir eine überschaubare Zahl an Briefen. Vor-Ort-Termine brauchen wir zum Glück nicht, wodurch der gesamte CO₂-Ausstoß wegfällt, der durch An- und Abreise zum Kunden bzw. vom Kunden zu unserem Büro anfallen wäre. Wenn man bedenkt, dass ein durchschnittlicher PKW 150 Gramm CO₂ pro Kilometer verursacht, ein Flug sogar ganze 380 Gramm pro Kilometer pro Person, ist das schon mal sehr gut. Aber auch wenn digitale Kommunikation weniger CO₂ bedeutet, ist sie längst nicht klimaneutral.
Fakten zum Thema Digitale Kommunikation
Eine E-Mail ohne Anhang verursacht etwa zehn Gramm Kohlenstoffdioxid. Das klingt erstmal nicht viel und zum Vergleich: Ein klassischer Brief verursacht ca. 20 Gramm CO₂. Digitale Kommunikation ist also sehr viel klimafreundlicher und ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität. Allerdings ist eine Mail auch verlockend und schnell werden mal drei Mails geschrieben, die man auch in eine hätte zusammen fassen können. Uns passiert das leider regelmäßig.
Und so wundert es nicht, dass im Jahr 2018 allein in Deutschland rund 848,1 Milliarden Mails verschickt wurden. Achtung, diese Zahl ist OHNE nervige Spam-Mails. Das bedeutet, im Jahr 2018 wurden pro Tag in etwa die unglaubliche Zahl von 2.323.562 Mails verschickt, das bedeutet 23,24 Tonnen Kohlenstoffdioxid am Tag oder 8.481 Tonnen im Jahr.
Um die katastrophalen Folgen des Klimawandels zu verhindern, muss die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Wert bleiben. Wie aktuelle Studien zeigen, wird es leider immer schwieriger, dieses Ziel zu erreichen. Daher muss damit begonnen werden, die Treibhausgas-Emissionen in einem weitaus stärkeren Maße als bisher zu reduzieren.
Hier muss auch die IT-Branche dringend aktiv werden, wenn laut Boston Consulting Group ist diese für mehr als drei Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich. Das bedeutet, wäre die IT-Branche ein eigenes Land, stände sie auf Platz 6 der weltweit größten CO₂-Emittenten. Sogar noch vor Deutschland.
- Um die Emissionen eines Tages zu kompensieren, müssten 384 Bäume 10 Jahre lang wachsen.
- Aufs Jahr gerechnet brauchen wir 1,8 Windkrafträder, die sich nur für unsere E-Mails drehen.1
Video-Konferenzen
Ein noch deutlich größerer CO₂-Emittent sind Videokonferenzen. Laut dem Emissionsrechner von energiekonsens, der Klimaschutzagentur für das Land Bremen, entstehen während einer Stunde Videokonferenz pro Person in etwa die gleichen CO₂-Emissionen, wie bei einer Autofahrt von ein bis zwei Kilometern. Damit ist die Videokonferenz dem persönlichen Kontakt zwar ab einer zu überbrückenden Entfernung von einem Kilometern überlegen, aber in der Summe verursachen Videokonferenzen bzw. die Zuschaltung zahlreicher Teilnehmer dennoch ein nicht unerhebliches Maß an CO₂-Emissionen. Obwohl sie also ein wichtiger Baustein der Klimaneutralität in der Kundenkommunikation sind, sollten sie trotzdem sparsam und bewusst eingesetzt werden und die Anzahl der Teilnehmer auf das Nötigste beschränkt.
Unsere Maßnahmen auf dem Weg zur klimaneutralen Kundenkommunikation
- Die Praxis, dass wir keine persönlichen Termine wahrnehmen, behalten wir aufgrund ihrer positiven Auswirkung auf das Klima bei. Außerdem hat sich diese Art der Zusammenarbeit mit den Kunden bewährt, da sie zeitsparend ist und aufgrund unserer spezifischen Projekte die Notwendigkeit persönlicher Termine nicht besteht.
- Klassische Briefe verschicken wir weiterhin nur, wenn es nicht anders geht.
- Wir verschicken keine unnötigen Mailings. Die Möglichkeit, sich von unserem Newsletter abzumelden, ist gut sichtbar am Ende der Mail. Außerdem unterteilen wir unseren Newsletter in verschiedene Themen, die einzeln abonniert werden können. So stellen wir sicher, dass dieser nur an Kunden rausgeht, die diesen auch wirklich haben möchten.
- In der Kundenkommunikation achten wir darauf, unsere Antworten nicht über mehrere Mails zu verteilen, sondern eine zentrale Antwort zu geben. Wir achten darauf, Fragen gleich umfassend und gut verständlich zu beantworten um die Notwendigkeit weiterer Rückfragen zu reduzieren. Dies spart unseren Kunden Arbeitszeit und die Zahl der Mails, die für eine Kundenfrage geschrieben werden müssen, bleibt gering.
- Wir prüfen genau, wie viele Empfänger wir bei einer Mail eintragen. Die CC-Funktion nutzen wir nur, wenn es für den weiteren Projektverlauf eine Reduktion von Kommunikation bedeutet.
- Große Anhänge verschicken wir nicht per Mail, sondern über einen Downloadlink.
- Wenn möglich, löschen wir alte E-Mails, um den Datenspeicher klein zu halten.
- Wir leeren regelmäßig unseren Papierkorb und unseren Spam-Ordner.
- Wir überprüfen, welche der Newsletter, die wir abonniert haben, wir wirklich brauchen.
- Wir versuchen, die Anzahl der Video-Konferenzen weiter zu reduzieren und diese nur zu nutzen, wenn Fragestellungen ohne Video-Konferenz schwer zu klären sind.
- Wir erweitern permanent unsere Dokumentation, um die Anzahl der Mails mit Support-Anfragen weiter zu reduzieren.
Klimaneutralität
Die verbleibenden CO₂-Emissionen, die sich nicht mehr weg-optimieren lassen, kompensieren wir. Dazu dokumentieren wir die Anzahl und Dauer der unserer Videokonferenzen, werten die Zahl der verschickten Briefe sowie die Anzahl der verschickten Mails und Newsletter aus, um beides am Ende des Jahres zu kompensieren. Wir haben uns für den folgenden Anbieter entschieden. Und damit haben wir unser Ziel, der Klimaneutralität in der Kundenkommunikation erreicht.